25. Apr 2013
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung forderten Aktionen in Deutschland mehr Inklusion im Alltag. Auch die Mitglieder der Lebenshilfe NRW war aktiv.
Zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai forderten hunderte Aktionen in Deutschland mehr Inklusion im Alltag. Auch die Lebenshilfe NRW war mit ihren örtlichen Verbänden und in ihren eigenen Einrichtungen aktiv.
"Wie und wo möchte ich wohnen?", "Was möchte ich arbeiten?", aber auch ganz einfach "Was möchte ich heute essen?" - dies sind Fragen, die viele Menschen mit Behinderung bis heute und in Zeiten des Inklusionsgedanken nicht immer selbst entscheiden dürfen. Ein Zustand, den sich Erwachsene in Deutschland für sich selbst nicht vorstellen können und möchten. Und dennoch betrifft es viele. Denn: Jeder zehnte Bundesbürger in Deutschland lebt mit einer Behinderung. 95 Prozent dieser Behinderungen sind nicht angeboren, sondern im Laufe des Lebens entstanden.
Menschen mit geistiger Behinderung finden u.a. in den bundesweiten Lebenshilfe Einrichtungen ein selbstbestimmtes Zuhause. Hier können sie sich entsprechend ihren Fähigkeiten und ihren individuellen Wünschen entfalten. Außerdem werden sie fachkundig gefördert und unterstützt. Leider geht es aber bei weitem nicht allen Menschen mit Behinderung so. Besonders im alltäglichen Leben und im Umgang mit Menschen ohne Behinderung ist Fremdbestimmung - auch "gut" gemeinte - unentwegt ein Thema.
Darauf machte die Lebenshilfe NRW gemeinsam mit vielen Organisationen und Verbände der Behindertenhilfe und -selbsthilfe sowie federführend durch die Aktion Mensch im Rahmen des Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 05. Mai in vielen Städten und Kreisen in NRW unter dem Motto "Ich bin entscheidend" mit Aktionen, Veranstaltungen, Informationstagen oder einfach Partys aufmerksam. Denn: Zu einem selbstbestimmten Leben gehören viele Facetten, zum Beispiel die Entscheidung darüber, wo ein Mensch wohnt, ob er wählen gehen kann oder wer ihn unterstützt.
Aus Anlass des Europäischen Protesttages wurde in Haus Hammerstein in Hückeswagen zum ersten Mal in der Geschichte der Selbstvertretung von Menschen mit geistiger Behinderung der landesweite "Lebenshilfe-Rat NRW" demokratisch gewählt. 30 regionale Lebenshilfe Räte aus NRW versammelten sich am 04.05. zu einer Wahl-Veranstaltung, um deutlich zu machen: Ich bin entscheidend!