Der Landesverband der Lebenshilfe NRW, Träger unserer Schule, setzt sich für die gesellschaftliche Anerkennung, Inklusion, Teilhabe und ein möglichst selbstbestimmtes Leben aller Menschen ein. Denn:
„Es ist normal, verschieden zu sein.“
Diese Einstellung ist handlungsleitend für die Arbeit an unserer Schule. Wir machen die Erfahrung, dass aus Vielfalt Stärke entstehen kann. Wir begleiten Menschen im Rahmen unserer beiden Bildungsgänge auf ihrem individuellen Entwicklungsweg. Das humanistische Menschenbild mit seinen Haltungen Kongruenz, Wertschätzung und Empathie ist grundlegend für unsere pädagogische Arbeit. Dies prägt die Beziehungsgestaltung an unserer Schule.
Wir unterstützen die individuelle Entwicklung der beruflichen, gesellschaftlichen und personalen Handlungskompetenzen, um die angestrebten beruflichen Abschlüsse zu ermöglichen. Die personenzentrierte Assistenz zur gesellschaftlichen Teilhabe in allen Lebensbereichen spielt dabei eine wichtige Rolle. Die Lehrkräfte sind Vorbild für die mögliche Gestaltung des zukünftigen pädagogischen Berufsfelds der Auszubildenden. Dabei berücksichtigen wir die Herausforderungen und Chancen unserer modernen Gesellschaft und deren Bedeutung für das Sozial- und Gesundheitswesen.
Das Lebenshilfe NRW Berufskolleg ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule und bildet für soziale Berufe aus. Es umfasst die Fachschule des Sozialwesens mit der Fachrichtung Heilerziehungspflege und die zweijährige Berufsfachschule im Berufsfeld Sozial- und Gesundheitswesen mit der Ausbildung zum / zur Sozialassistent:in. Träger der Schule ist der Landesverband der Lebenshilfe NRW gGmbH. Verbindliche Orientierung schaffen die Lehrpläne des Landes NRW mit den entsprechenden Prüfungsordnungen. Dabei werden die Freiräume genutzt, die der Gesetzgeber den Schulen in freier Trägerschaft zugesteht, um das Profil, auch im Sinne des Trägers, zu schärfen.
Bereits seit Februar 1996 bieten wir die Ausbildung zum/zur Heilerziehungspfleger:in an, seit dem Jahr 2000 in der praxisintegrierten Form (PiA). Damit waren wir eine der ersten Schulen in NRW für diese Ausbildungsform und verfügen über viele wertvolle Erfahrungen. Seit 2005 ist das Angebot um die berufsfachschulische Ausbildung zum / zur Sozialassistent:in erweitert.
Das Lebenshilfe NRW Berufskolleg befindet sich im Gebäude der ehemaligen Grundschule Gleuel, einem Ortsteil der Stadt Hürth. Unser Einzugsgebiet reicht aber weit über die Grenzen des Rhein-Erft-Kreises hinaus.
Das Lebenshilfe NRW Berufskolleg ist Mitglied im Landes- und Bundesverband der Fachschulen für Heilerziehungspflege. Regelmäßig präsentieren wir uns auf Bildungsmessen und Informationsveranstaltungen in der Region.
Derzeit unterrichten und beraten 18 Lehrkräfte ca. 200 Auszubildende. Unterstützt werden sie durch fünf Mitarbeiter:innen im Bereich Verwaltung, Reinigung und Haustechnik. Der persönliche Kontakt und ein lebendiges Miteinander zeichnen unser Schulklima aus.
Das Lernen an unserer Schule ist gekennzeichnet durch die Vernetzung von Theorie, Fachpraxis, persönlichen Erfahrungen und Bedarfen sowie individuellen Kompetenzen. Hier verbinden sich Erfahrungswissen, Reflexion und Handeln. Das vom Lehrplan vorgegebene Konzept der Lernfeldarbeit unterstützt diese Herangehensweise sowie die Vernetzung verschiedener Unterrichtsfächer. Die Auszubildenden erhalten die Möglichkeit, die Verantwortung für ihren Lern- und Entwicklungsprozess in großen Teilen selbst zu gestalten und zu steuern.
Beratung gehört wie Unterrichten und Beurteilen zur Aufgabe aller Lehrkräfte. Das schuleigene Beratungskonzept orientiert sich an unserem Verständnis von Inklusion und dementsprechend den individuellen Bedarfen und Möglichkeiten unserer Auszubildenden in Schule und Praxis. Wir unterstützen die Auszubildenden dabei, eine möglichst selbstverantwortete und erfolgreiche Berufsbiografie zu entwickeln.
Wir stellen die praktischen und praxisorientierten Anteile in beiden Bildungsgängen in den Mittelpunkt der Ausbildung. Eine gute Zusammenarbeit mit den ausbildenden Einrichtungen der Eingliederungshilfe und den Praktikumsstellen ist uns sehr wichtig. Einmal jährlich finden Treffen mit den anleitenden Mentor:innen in der Schule statt. Es gehört zur Konzeption der Bildungsgänge, allen Auszubildenden je eine Praxislehrkraft über die gesamte Ausbildungsdauer zur Seite zu stellen, die die individuelle Entwicklung begleitet. Ein Praxisbeirat ergänzt in naher Zukunft die Zusammenarbeit.
Die Auszubildenden profitieren davon, dass die Lehrkräfte am Lebenshilfe NRW Berufskolleg aus verschiedenen beruflich relevanten Arbeitsfeldern kommen. Die intensive pädagogische Zusammenarbeit geht über die institutionalisierten Konferenzen hinaus und findet ganz selbstverständlich im Schulalltag statt. Darüber hinaus arbeiten alle Lehrkräfte gemeinsam an mehreren pädagogischen Tagen im Schuljahr an inhaltlichen und/oder strukturellen Themen.
Als Teil der Lebenshilfe, die als Elterninitiative entstanden ist, ist uns die Eltern- und Angehörigenarbeit als Unterrichtsinhalt ein besonderes Anliegen. In diesem Kontext werden für die pädagogische Arbeit wichtige kommunikative Kompetenzen erarbeitet und geübt.
Unsere Schule ist ein Lernort für die Entwicklung eines Verständnisses von Inklusion und für die Stärkung einer demokratischen Haltung, auch als Teil der beruflichen Identität. Dies schließt einen respektvollen Umgang miteinander, Meinungsvielfalt und Partizipation mit ein.
Wissen über Menschenrechte, Diskriminierungsmechanismen, die Europäische Union sowie interkulturelle Kompetenzen sind wichtige Elemente in unserem Schulleben. Jedes Schuljahr können Auszubildende im Rahmen eines Erasmus+ Projektes in einem europäischen Land ein zweiwöchiges Praktikum absolvieren, sammeln Eindrücke zum Stand der Inklusion in Europa und bringen die dort gemachten Erfahrungen in die Schulgemeinschaft ein. Darüber hinaus bestehen weitere Möglichkeiten europäischer Vernetzung, z. B. in Form von Wettbewerben, Projekten und Partnerschaften.
Die Projektarbeit bietet zusätzlich Raum, Sozial-, Methoden- und Fachkompetenzen im Team zu vertiefen und anzuwenden. Die Besonderheit unserer Projekte ist ihr inklusiver Schwerpunkt, d.h. Auszubildende und Menschen mit und ohne Behinderung entwickeln und erleben gemeinsam ein Projekt, um eine inklusive Gesellschaft zu gestalten.
Der Differenzierungsbereich ergänzt den regulären Unterricht im Bildungsgang Heilerziehungspflege. Über die Wahl eines thematischen Schwerpunktes, für die gesamte Ausbildungsdauer, geben wir den Auszubildenden die Möglichkeit, ihr berufliches Profil zu schärfen. Schwerpunkte sind z.B. „Interkulturelle Bildung“, „HEP@Kita&Schule“, „Gesund Leben“ und „Psychiatrie“. Auszubildende, die den Erwerb der Fachhochschulreife anstreben, werden durch Blockunterricht in den prüfungsrelevanten Fächern (Mathematik, Englisch bzw. Deutsch) vorbereitet.
Wir unterrichten Auszubildende mit und ohne Behinderung und differenzieren im Hinblick auf Lern- und Arbeitsmaterialien, Arbeits- und Sozialformen und Unterrichtsorganisation. Bei Bedarf unterstützen wir durch individuelle Fördermaßnahmen.
Das von uns entwickelte Medienkonzept dient der Vorbereitung auf einen lebenslangen Prozess der Professionalisierung. Wir vermitteln Anwendungswissen und einen kreativen, kritischen und fachlichen Umgang mit digitalen Medien. Die Schule verfügt über eine sehr gute mediale Ausstattung z.B. durch interaktive digitale Tafeln und ein stabiles WLAN-Netz, welche die Recherchearbeit erleichtern und selbstgesteuertes Lernen unterstützen. Wir begleiten unsere Auszubildenden auf dem Weg, mit den Herausforderungen einer fortschreitenden Digitalisierung unserer Gesellschaft umzugehen, insbesondere in den sozialen und pflegerischen Dienstleistungsbereichen.
Wir sind offen für neue Entwicklungen einer inklusiven Gesellschaft und in der Wissenschaft und stolz darauf, dass wir am Lebenshilfe NRW Berufskolleg seit über 25 Jahren die Schullandschaft im Regierungsbezirk Köln bereichern und eine praxisnahe Ausbildung in zwei zukunftsträchtigen Berufen sichern.