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Teilhabe statt Kürzung – Lebenshilfe NRW fordert Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderung

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Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung warnt die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen vor den Folgen der aktuellen Reformdebatten im Sozialstaat und der Sanierung kommunaler Haushalte für die Teilhaberechte von Menschen mit Unterstützungsbedarf*. Die Lebenshilfe NRW sieht mit Sorge, dass geplante Reformen und Einsparmaßnahmen auf Kosten derjenigen gehen könnten, die ohnehin noch immer nicht die notwendigen Leistungen für eine umfassende Teilhabe an der Gesellschaft erhalten.

Reformen dürfen nicht zu Rückschritten führen

Die Diskussionen um die Reform der Eingliederungshilfe, wie sie aktuell von den kommunalen Spitzenverbänden und der Politik geführt werden, bergen aus Sicht der Lebenshilfe NRW erhebliche Risiken für die Teilhaberechte von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Die Lebenshilfe NRW befürchtet, dass die angestrebten Einsparungen und Strukturveränderungen zulasten der Betroffenen gehen und bestehende Fortschritte bei der Inklusion gefährden.

Ursachen der Kostensteigerungen werden falsch bewertet

Entgegen der öffentlichen Darstellung liegen die Kostensteigerungen im System nicht an den Leistungen für Menschen mit Unterstützungsbedarf. Vielmehr bleibt die Versorgung mit den notwendigen Unterstützungsleistungen weiterhin hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück, insbesondere für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf fehlen Angebote. Die Menschen erhalten nach wie vor nicht die personenzentrierten Leistungen, die sie für eine umfassende gesellschaftliche Teilhabe benötigen.

Ein wesentlicher Faktor ist die angemessene Entlohnung der Beschäftigten in der Eingliederungshilfe, deren Arbeit für eine inklusive Gesellschaft unverzichtbar ist.

Die Lebenshilfe NRW fordert daher eine differenzierte Betrachtung der Ausgaben und eine Prüfung der Verwaltungsstrukturen bei den öffentlichen Trägern, statt Kürzungen bei den Leistungserbringern für Menschen mit Unterstützungsbedarf vorzunehmen.

Landesrahmenvertragsverhandlungen in NRW:
Menschen und ihre Bedürfnisse geraten aus dem Blick

In Nordrhein-Westfalen ziehen sich seit Jahren die Verhandlungen zum Landesrahmenvertrag, der viele wichtige Regelungen für die Eingliederungshilfe festlegen soll, unnötig in die Länge. Die Lebenshilfe NRW kritisiert, dass dabei die Bedürfnisse der Menschen mit Unterstützungsbedarf zunehmend aus dem Fokus geraten. Die Fortschritte bei der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) und der Eingliederungshilfe dürfen nicht durch finanzpolitische Erwägungen ausgebremst werden.

Lebenshilfe NRW fordert:
Teilhaberechte sichern und weiterentwickeln!

Die Lebenshilfe NRW appelliert an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung, die Reformen im Sozialstaat und die Sanierung kommunaler Haushalte nicht auf dem Rücken der Menschen mit Unterstützungsbedarf auszutragen. Es braucht jetzt einen klaren politischen Willen, die Teilhaberechte zu sichern und weiterzuentwickeln – und die notwendigen Mittel dafür im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention bereitzustellen. Bei keiner Umsetzung von Menschenrechten wird so oft auf die Kosten verwiesen wie bei der Teilhabe von Menschen mit Behinderung!

*) Auf der Mitgliederversammlung der Bundesvereinigung Lebenshilfe im November 2025 hat die Mehrheit, nach längerem bundesweiten Beratungsprozess, dafür votiert, künftig die Formulierung Menschen mit Unterstützungsbedarf anstelle von Menschen mit geistiger Behinderung zu verwenden.

Mitmachen statt sparen – Lebenshilfe NRW will die Rechte von Menschen mit Behinderung schützen

Am 3. Dezember ist der Internationale Tag
der Menschen mit Behinderung.
Die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalenmacht
an diesem Tag auf ein wichtiges Problem aufmerksam.

Viele Politiker wollen den Sozialstaat verändern.
Auch die Städte und Gemeinden in Deutschland
wollen Geld sparen.
Die Lebenshilfe NRW sagt:
Das ist gefährlich für Menschen mit Behinderung.

Menschen mit Behinderung brauchen Unterstützung.
Sie brauchen Hilfe, damit sie
überall dabei sein können.
Das nennt man Teilhabe.

Die Lebenshilfe NRW hat Angst:
Durch die Reformen und das Sparen
bekommen Menschen mit Behinderung weniger Hilfe.
Das wäre ein Rückschritt.

Die Politik spricht oft über die Kosten
für Menschen mit Behinderung.
Aber das ist nicht richtig.
Die Kosten steigen nicht,
weil Menschen mit Behinderung zu viel bekommen.
Im Gegenteil:
Viele Menschen mit Behinderung
bekommen noch nicht genug Hilfe.

Ein Grund für die Kosten ist:
Die Menschen, die in der Eingliederungshilfe arbeiten,
müssen fair bezahlt werden.
Ihre Arbeit ist sehr wichtig für die Gesellschaft.

Die Lebenshilfe NRW sagt:
Die Politik soll genau prüfen,
wo das Geld gebraucht wird.
Nicht bei der Hilfe für Menschen mit Behinderung sparen!

In Nordrhein-Westfalen gibt es einen Vertrag
für die Eingliederungshilfe.
Viele Regeln für die Unterstützung stehen darin.
Die Verhandlungen über diesen Vertrag
dauern schon sehr lange.
Die Lebenshilfe NRW findet:
Die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung
werden dabei oft vergessen.

Die Lebenshilfe NRW fordert:
Die Rechte von Menschen mit Behinderung
müssen geschützt werden.
Die Politik und die Verwaltung müssen dafür sorgen.
Es muss genug Geld geben,
damit Menschen mit Behinderung überall dabei sein können.
Das steht auch in der UN-Behindertenrechts-Konvention.

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