Die Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V. trauert um ihren langjährigen Landesvorsitzenden Ulrich Schmidt (1992 bis 2004), der am 29. Juli 2021 gestorben ist. Schmidt ist einer breiten Öffentlichkeit als SPD-Politiker und NRW-Landtagspräsident in den Jahren 1995 bis 2005 bekannt geworden.
In der selben Zeit war er aber auch Landesvorsitzender der Lebenshilfe NRW und maßgeblich am Aufbau der Tochtergesellschaften Lebenshilfe Wohnen NRW gGmbH und Lebenshilfe Wohnverbund NRW gGmbH beteiligt. Beide Gesellschaften haben auch mit seinem Engagement einen wichtigen Beitrag zur Enthospitalisierung von Menschen mit Behinderung aus den Landeskliniken beigetragen und gleichzeitig Wohnangebote für Menschen mit Behinderung geschaffen, deren Eltern die erwachsenen Kinder nicht mehr im eigenen Haushalt unterstützen konnten.
In seine Amtszeit fiel außerdem der Aufbau von Frühförderung und familienentlastenden Angeboten sowie die Reform des Bundessozialhilfegesetzes. Schmidt kämpfte hier u.a. für eine „arbeitnehmerähnliche Rechtsstellung“ von Menschen mit Behinderung in den Werkstätten und der Wahrung ihrer „Mitwirkungsrechte“ innerhalb der Werkstätten.
Die Schulreform um den Gemeinsamen Unterricht, der erstmals Kinder mit und ohne Behinderung an Regelschulen in NRW ermöglichte und ein wichtiger Schritt zur heutigen Inklusion an den Regelschulen war, war ebenfalls in seiner Amtszeit ein wichtiger Prozess zur Akzeptanz von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft.
Ebenso wurden in seiner Amtszeit wichtige Schritte in der beruflichen Bildung von Fachkräften mit der Gründung einer eigenen Fachschule für Heilerziehungspflege und Sozialassistenz, sowie behindertenspezifischen Fortbildungsangeboten gegangen. Dazu wurden Bildungsangebote für Menschen mit Behinderung etabliert.
Ulrich Schmidt hat in seiner Amtszeit mit seinen Kolleg:innen viel für die Menschen mit Behinderung in NRW erreicht und die Lebenshilfe in NRW stände nicht dort, wo sie heute steht.