Sehr geehrter Lesser:innen,
der Schutz der Menschen mit Behinderung in den Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe rückt in Nordrhein-Westfalen stärker in den Fokus. Dazu wurde Ende September von einer Vielzahl beteiligter Organisationen und Institutionen die Landesinitiative Gewaltschutz unterzeichnet.
Wer sich immer schon die Frage gestellt hat, wer welche Kosten für (Pflege-)Hilfsmittel übernimmt, für den hat Verbandsjurist Oliver Totter einmal eine Zusammenstellung erstellt, die ein wenig Klarheit schaffen soll.
Die Beauftragte für die Belange der Menschen mit Behinderung in NRW, Claudia Middendorf, ruft zur Wahl der Schwerbehindertenvertretung auf und das Bundesarbeitsministerium hat eine Studie zur gerechten Entlohnung von Menschen in Werkstätten veröffentlicht. Passend dazu wurde von der Bundesvereinigung Lebenshilfe auch gleich ein Positionspapier vorgelegt.
Weil wir unseren Fachtag zum Abschluss unseres Geschwisterprojekts leider absagen mussten, wurde als Alternative eine Geschwisterwoche für Mitte November geplant (siehe Banner).
Außerdem haben wir noch weiter Themen zusammengetragen.
Viel Spaß beim Lesen.
Lebenshilfe NRW fordert schnelle Lösungen für steigende Energiekosten und absurde Notfallregelungsforderungen in der Eingliederungshilfe müssen zurückgenommen werden.
Die Landesinitiative Gewaltschutz NRW soll Menschen mit Behinderung davor schützen, Opfer von Gewalt und Misshandlung in der Eingliederungshilfe zu werden. Eine Absichtserklärung wurde dazu nun unterzeichnet.
Kostenübernahme in der besonderen Wohnform, der Einrichtung der Eingliederungshilfe. Wer muss wann zahlen? Welche Kosten übernimmt die Einrichtung? Was können Bewohner:innen beantragen?
Die Lebenshilfe NRW möchte die Selbstvertretung der Menschen mit Behinderung innerhalb der Lebenshilfe stärken. Ein von der Aktion Mensch gefördertes Projekt soll dazu beitragen mehr Lebenshilfe Räte zu gründen und zu vernetzen.
Claudia Middendorf: Wählen gehen und Mitbestimmung der Menschen mit Behinderungen stärken. Zwischen dem 1. Oktober und 30. November finden in zahlreichen Betrieben und Dienststellen die Wahlen der Schwerbehindertenvertretung für die Amtsperiode 2022 bis 2026 statt. Die Schwerbehindertenvertretung setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit Behinderungen ein und fördert ihre berufliche Eingliederung.
Die Studie dient dazu, ein transparentes, nachhaltiges und zukunftsfähiges Entgeltsystem in Werkstätten für behinderte Menschen zu entwickeln. Es wird auch untersucht, wie Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt verbessert werden können. Der Schwerpunkt des zweiten Zwischenberichts liegt auf Auswertungen aus der Befragung von Werkstattleitungen und der Befragung von Werkstattbeschäftigten.
„Alle Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung sollen ihren Arbeitsort frei wählen dürfen. Und alle sollen mit einem ausreichenden Lohn ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können“, fordert Ulla Schmidt, Bundesvorsitzende der Lebenshilfe und Bundesministerin a. D. Welche Schritte auf dem Weg zu einem inklusiven Arbeitsmarkt notwendig sind, hat jetzt die Bundesvereinigung Lebenshilfe in einem Positionspapier aufgeschrieben.
"Wofür lohnt es sich, erwachsen zu werden?" Die Idee für das diesjährige Motto stammt von einer 12-jährigen Teilnehmerin des Mindener Geschwisterprojekts, die bei der Auftaktveranstaltung in Minden eine Choreografie zu dem Peter-Pan-Lied "Don't want grow up …" machen möchte und sich auf viele Mittänzer:innen freut.
Was macht Geschwisterkindern Mut, sich trotz aller Hindernisse und Herausforderungen auf ein spannendes, sinnvolles und vor allen Dingen selbstbestimmtes Leben zu freuen? Dieser Frage wollen wir eine Woche lang in unterschiedlichen Formaten nachgehen.
Zum vierten Mal lobt das Bundesministerium für Arbeit und Soziales den Bundesteilhabepreis aus. Der Preis hat in jedem Jahr einen anderen Schwerpunkt. In diesem Jahr geht es um das Thema „WOHNEN barrierefrei, selbstbestimmt, zeitgemäß“. Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) zeichnet jährlich Gute-Praxis-Beispiele und Modellprojekte aus, die vorbildlich für den inklusiven Sozialraum und bundesweit in Kommunen oder Regionen übertragbar sind.
Die Schreib-Werkstatt für die Fritz und Frida ist wieder da! Jetzt einen Platz sichern für das Online-Wochenende im November: Wir texten spielerisch, erarbeiten gemeinsam (oder auch allein) Themen und Beiträge für die Zeitschrift von und für Menschen mit Behinderung. Schreib-Assistenz organisieren wir bei Bedarf für alle, die nicht selbst schreiben, aber diktieren können.
Welche Tätigkeiten im Rahmen einer rechtlichen Betreuung erfolgen und was unter die soziale, pflegerische und gesundheitliche Unterstützung fällt – sogenannte andere Hilfen nach § 5 Abs. 1 Betreuungsorganisationsgesetz (BtOG) – lässt sich in der Praxis schwierig voneinander abgrenzen. Nicht selten gibt es Überschneidungen. Hier setzt die Handreichung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 10. Mai 2022 an. Wir haben die Inhalte für Sie zusammengefasst.
Die Opfer der sogenannten „Euthanasie“-Morde und der Zwangssterilisationen während der nationalsozialistischen Diktatur zwischen 1933 und 1945 sollen als NS-Opfer anerkannt und ihre Schicksal verstärkt ins öffentliche Bewusstsein gerückt und in der historischen Aufarbeitung berücksichtigt werden. Dies war das einhellige Votum in einer öffentlichen Anhörung des Kulturausschusses am Montag. Der Ausschuss hatte den Historiker Wolfgang Benz, den Arzt und Psychiater Michael von Cranach, Ute Hoffmann von der Gedenkstätte für die Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg, Jan Erik Schulte von der Gedenkstätte Hadamar und Ulla Schmidt von der Bundesvereinigung Lebenshilfe geladen, um über einen entsprechenden Antrag der Linksfraktion zu beraten.
Ehrenamtlich Engagierten in Nordrhein-Westfalen steht ab sofort die neue App »Ehrenamtskarte NRW« zur Verfügung. Damit kann die Ehrenamtskarte NRW nicht nur unkompliziert auf das Smartphone oder Tablet geladen und so vorgezeigt werden: Auch das Beantragen oder Verlängern der Ehrenamtskarte ist einfach möglich. Ein schriftlicher Antrag in Papierform bei der jeweiligen Kommune oder dem Kreis ist künftig nicht mehr notwendig. Die App »Ehrenamtskarte NRW« wurde im Rahmen der Umsetzung des Online-Zugangsgesetzes (OZG) im Themenfeld »Engagement & Hobby« entwickelt, in dem Nordrhein-Westfalen die Federführung hat.
Seit genau einem Jahr bietet die App „nora“ eine Alternative zum konventionellen Notruf. Dazu hat das nordrhein-westfälische Innenministerium eine erste Bilanz veröffentlicht: Seit dem Start im September 2021 gab es bundesweit fast 275.000 Registrierungen; über 10.000 Mal haben Nutzer:innen über die App einen Notruf abgesetzt. Die „nora“-App erfüllt bundesweite Standards im Bereich der Barrierefreiheit. Ganz besonders nützlich ist sie für Menschen mit Hör- oder Sprachbehinderungen. „Aus zahlreichen Rückmeldungen wissen wir, dass die App das persönliche Sicherheitsempfinden vieler Menschen positiv beeinflusst. Schließlich bietet sie die Möglichkeit, ganz ohne zu sprechen einen Notruf abzusetzen. Auch bei stotternden Menschen ist sie nach unseren Erkenntnissen sehr beliebt. Mehr als eine Viertelmillion Downloads zeigen, dass wir da einen Nerv getroffen haben“, bilanziert Innenminister Herbert Reul.
Tanzen bringt Freude und Kreativität in unser Leben und ist ein Fitnesstraining für den gesamten Körper! Gemeinsam mit dem Tanzsportverband NRW e.V. möchten wir den Tanzsport für Menschen mit geistiger Behinderung in NRW ausbauen und bekannter machen.
Die lizensierte Tanz- und Rehasport-Trainerin Juliane Pladek-Stille und der Special Olympics Tanzsportkoordinator und ausgebildete Tanzlehrer Sandor Krönert, werden von ihren Erfahrungen berichten und ihre Ideen und Tänze mit der Gruppe teilen.
Der Workshop ist kostenlos und richtet sich an Übungsleitungen, Tanzlehrer*innen, Tanzsporttrainer*innen und Interessent*innen des Tanzsports aus Verbänden, Bünden, Organisationen und Einrichtungen der Behindertenhilfe. Alle Teilnehmer*innen werden ihre Kreativität und eigene Ideen einbringen können!
Mit der zunehmenden Digitalisierung steigen für Betriebe auch die Anforderungen an die IT-Sicherheit, um sich vor Cyberangriffen zu schützen. Mit dem neuen Programmbaustein MID-Digitale Sicherheit unterstützt das Land ab sofort kleine und mittlere Unternehmen dabei, die eigenen Sicherheitsstandards zu verbessern, Sicherheitsprobleme zu beheben und sensible Daten zu schützen. MID-Digitale Sicherheit ist Teil des Förderprogramms Mittelstand Innovativ & Digital (MID). Das Land stellt hierfür bis Ende des Jahres zunächst 4,2 Millionen Euro bereit. Im kommenden Jahr soll das Teilprogramm weitergeführt werden.
Wird eine Krebserkrankung frühzeitig erkannt, steigen die Chancen auf Heilung. Doch Menschen mit sogenannter geistiger Behinderung nehmen Maßnahmen zur Krebsfrüherkennung seltener in Anspruch als Menschen ohne Beeinträchtigung. Zwei neue Bücher der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Bundesvereinigung Lebenshilfe informieren nun in Leichter Sprache über Krebsvorsorge und -behandlung. Das Besondere: Die Themen sind als Bildergeschichten aufbereitet und in Zusammenarbeit mit Menschen mit Behinderung entstanden. Ab sofort können die Bücher kostenfrei bestellt werden.