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Selbstbewusst auf dem Weg zum Bürgermeister

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Engagiertes Team. Die Köpfe hinter dem Instagram-Projekt Viersen für Alle der Lebenshilfe Kreis Viersen.
Engagiertes Team. Die Köpfe hinter dem Instagram-Projekt Viersen für Alle der Lebenshilfe Kreis Viersen.
© André Sole-Bergers / Lebenshilfe Viersen

Von Verena Weiße

Das sind wir!“ Eva Lipka hält Kempens damaligen Bürgermeister Volker Rübo beim Stadtfest in Kempen ihr Handy hin und zeigt ihm, was sie mit dem Projekt „Viersen für Alle“ auf Instagram umsetzt. „Ich war sehr
aufgeregt, auf den Bürgermeister zuzugehen und ihn anzusprechen. Ich habe ihn gefragt, ob er ,Viersen
für Alle’ kennt“, sagt die 28-Jährige.

Mutig und selbstbewusst ist Eva Lipka durch „Viersen für Alle“, ein Projekt der Lebenshilfe Kreis Viersen, geworden. Gemeinsam mit Projektleiter André Sole-Bergers und vier weiteren Menschen mit
Behinderung, die als Experten dabei sind, wurde in den vergangenen zwei Jahren mehr Teilhabe für
Menschen im Kreis Viersen erreicht. Dabei sind die Experten in der Stadt unterwegs und schauen, wo Barrieren für Menschen mit Behinderung bestehen. „Die größte Hürde sind Barrieren im Kopf. Wenn die verändert werden, ändert sich auch die Haltung“, sagt André Sole-Bergers.

Mit jungen Menschen in Kontakt kommen

Genau deshalb hat das Team den Instagram-Kanal „Viersen für Alle“ aufgebaut. „Viele junge Leute sind dort unterwegs und es gibt die Gelegenheit, mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen und so schon früh mögliche Barrieren in den Köpfen abzubauen.“ André Sole-Bergers fotografiert selbst und dreht die Videos, die dann auf dem Instagram-Kanal zu sehen sind. Rausgehen, mit den Leuten sprechen, Kooperationen eingehen, Dinge verändern. Ein einfaches Prinzip, dass das Team von „Viersen für
Alle“ perfekt umsetzt. Bestes Beispiel ist „die Klingel“. Geschäfte aus dem Kreis Viersen, die eine Treppe
im Eingangsbereich haben, können kostenlos eine Klingel bekommen. Menschen im Rollstuhl, Eltern mit
Kinderwagen oder Menschen mit einer Sehbehinderung machen sich mit dieser Funkklingel vor einem
Geschäft mit Barriere bemerkbar und erhalten Unterstützung.

Auch der Kontakt zu Hammans Freizeit in Süchteln war erfolgreich. Geschäftsführer Adolf Hammans
verleiht neben Booten und Fahrrädern mittlerweile auch ein Rollfiets, ein Rad für Rollstuhlfahrer, und ein
Boot für Menschen mit Behinderung. Außerdem wird Bogenschießen für Rollstuhlfahrer angeboten. Über die Erfolge wird auf Instagram berichtet.

„Wir wollen mitreißen“

Neben Freizeitanbietern und Geschäften bestehen Kooperationen mit Unternehmen, der VHS, der
Stadtbücherei und Schulen: „Am besten finde ich es, wenn wir in der Schule sind und den Schülern
erklären, was Inklusion bedeutet“, sagt Eva Lipka. Seit August 2020 läuft eine Kooperation mit der
Rupert-Neudeck-Gesamtschule in Tönisvorst. André Sole-Bergers: „20 Schüler haben sich für unser Projekt „Viersen für Alle“ entschieden. Das ist toll.“ Über Bilder, Videos, Zitate kommen Menschen mit Behinderung bei Instagram zu Wort. „Wir wollen mitreißen. Die Ideen, die wir haben, sind leicht umzusetzen. Junge Menschen kommen nicht über Google zu einem Träger, sondern lassen sich bei Instagram inspirieren und sehen, was die bei ‚Viersen für Alle‘ machen, ist cool.“

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