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Ausgabe 2/2018, Seite 3.

„Nachfrage nach eigenem Wohnraum steigt stark“

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Der Bau öffentlicher Wohnungen wird von NRW-Landesregierung mit vier Milliarden Euro gefördert.
Der Bau öffentlicher Wohnungen wird von NRW-Landesregierung mit vier Milliarden Euro gefördert.
© Unkas Photo

NRW-Landesregierung fördert Bau von öffentlichem Wohnraum

Von Philipp Peters

Immer wieder suchen Menschen mit Behinderung nach bezahlbaren eigenen vier Wänden. In Zeiten fehlender Sozialwohnungen schwierig, wenn man auf Grundsicherung angewiesen ist. Den Mangel an Sozialwohnungen hat die Politik erkannt und Förderungen versprochen. Bis 2022 will die NRW-Landesregierung vier Milliarden Euro in den Bau öffentlicher Wohnungen investieren. Alleine in den Bau bezahlbarer Wohnungen sollen jährlich 800 Millionen Euro fließen.

„Den unterschiedlichen Bedürfnissen von Familien sowie älteren, sozial Benachteiligten oder Menschen mit Behinderung tragen wir mit modernisierten Förderrichtlinien Rechnung“, sagte NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach. Dies findet die stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe NRW, Agi Palm, wichtig. Sie betont, barrierefreier Wohnraum muss nicht immer rollstuhlgerecht bedeuten. „Für geistig behinderte Menschen sind klar strukturierte Räume wichtig. Und eingeschränkte Mobilität ist nicht nur der Mensch im Rollstuhl“, erklärte Agi Palm. Dennoch bleibt der Ausbau dieser Wohnungen hinter dem wachsenden Bedarf zurück, bei barrierefreien Wohnungen ist er noch größer. Laut dem Sozialverband VdK fehlen in NRW bis 2027 rund 500.000 solcher Wohnungen.

Dass der Bau von barrierefreierem Wohnraum nicht viel teurer ist als der für nichtbehinderte Menschen, zeigte zuletzt eine gemeinsame Studie von Terragon und Deutschen Städte und Gemeindebund. Um einen Prozent steigen die Baukosten. „Diese geringen Mehrkosten müssen zudem vor dem Hintergrund der erheblichen Vorteile der Barrierefreiheit gesehen werden. Selbstnutzende Eigentümer profitieren vom Komfort bis ins hohe Alter, Vermieter von der besseren und längeren Vermietbarkeit“, sagte Terragon-Geschäftsführer Dr. Michael Held. Ähnlich sieht es der Landesvorsitzende der Lebenshilfe NRW Uwe Schummer, der beim Thema Barrierefreiheit betont „von ihr profitieren alle Bevölkerungsgruppen, ältere Menschen, Familien mit Kleinkindern und eben Menschen mit Behinderung“.

Verlässlicher Partner für private Investoren

Auch private Investoren können einen Beitrag zum bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit Behinderung leisten. Sie können ebenfalls auf die Förderungen vom Land NRW zugreifen. Und die Lebenshilfe bietet sich als verlässlicher Partner für solche Investoren an. „Viele haben eine Hemmschwelle oder können sich nicht vorstellen an Menschen mit geistiger Behinderung zu vermieten. Diese müssen wir abbauen. Wir können den Investoren zeigen, wie die Menschen leben, arbeiten und wohnen“, sagt Agi Palm. Menschen mit Behinderung sind verlässliche Mieter, bei denen die Zahlungen der Mieten durch die staatlichen Stellen gesichert sind.

Agi Palm ist sicher, die Nachfrage von Menschen mit geistiger Behinderung nach eigenem Wohnraum wird zunehmen. „Die jüngere Generation, die jetzt aus den Schulen kommt, äußert den Wunsch nach einer eigenen Wohnung. Das ist aber eine kleine Gruppe und es wird ein paar Jahre dauern, bis das ambulante Wohnen sich durchgesetzt hat“, betont Agi Palm. Sie glaubt, dass der breiten Öffentlichkeit ist das ambulant betreute Wohnen für Menschen zu unbekannt ist. Auch das möchte die Lebenshilfe ändern.

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