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Ausgabe 2/2020, Seite 4

Mitreißender Visionär für Menschen mit Behinderung

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Hans Jürgen Wagner
Hans Jürgen Wagner
Anfang April 2020 starb der langjährige Geschäftsführer der Lebenshilfe NRW Hans Jürgen Wagner.
© Lebenshilfe NRW

Der langjährige Lebenshilfe NRW-Geschäftsführer Hans Jürgen Wagner ist gestorben. Ein Nachruf auf einen beeindruckenden Menschen.

Von Verena Weiße

Ein Leben für die Lebenshilfe NRW, das nicht in Worte zu fassen ist. Hans Jürgen Wagner hat 32 Jahre lang die Geschicke der Lebenshilfe NRW als Geschäftsführer gelenkt - als Visionär, Initiator, Vordenker vieler einzigartiger Projekte, um Menschen mit Behinderung am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu lassen.
Anfang April ist Hans Jürgen Wagner im Alter von 71 Jahren in Rheinbach in der Nähe von Köln gestorben. „Der Landesvorstand hat mit großem Bedauern die überraschende Nachricht vom Tode des langjährigen Landesgeschäftsführers Hans Jürgen Wagner aufgenommen. Er hat den Landesverband NRW und seine Tochtergesellschaften über viele Jahre geprägt. Die Arbeit für und mit Menschen mit geistiger Behinderung war ihm eine Herzensangelegenheit. Wir trauern in großer Dankbarkeit um Hans Jürgen Wagner für alles, was er für die Lebenshilfe in NRW und ihre Mitglieder geleistet hat, und werden ihm ein ehrendes Angedenken bewahren“, sagte Prof. Dr. Gerd Ascheid, Landesvorsitzender der Lebenshilfe NRW.

Mitreißender Mensch und Geschäftsführer

Die Lebenshilfe NRW wäre ohne Hans Jürgen Wagner nicht das, was sie heute ist. Der Familienvater ging gerne neue Wege und scheute keine Hindernisse: So gründete er im ersten Jahr seiner Tätigkeit 1982 das erste Familienbildungswerk in NRW, um Familien und Menschen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit der Weiterbildung zu geben. „Bildung ist das wichtigste Gut, was wir auch künftig qualitativ wie quantitativ weiterentwickeln sollten“, sagte der junge Geschäftsführer damals. Der gebürtige Rheinbacher holte Menschen mit geistiger Behinderung aus den Psychiatrien und Landeskrankenhäuser, um für sie ein neues Zuhause in eigenen Wohneinrichtungen zu schaffen.

Ebenso führte Hans Jürgen Wagner mit den Orts- und Kreisvereinigungen die Familienunterstützenden Diensten auf Landesebene ein, zu der beispielsweise Schul- oder Freizeitbegleitungen für Menschen mit Behinderung gehörten, um den Eltern einen Freiraum im Alltag zu ermöglichen.

„Herr Wagner konnte durch seine Begeisterung und Motivation viele Menschen mitreißen insbesondere für die Inklusion von Menschen mit geistiger Behinderung in unserer Gesellschaft“, sagt Bärbel Brüning, Geschäftsführerin der Lebenshilfe NRW. „Dank seines herausragenden Engagements und seiner Tatkraft können wir als Lebenshilfe auf viele Jahrzehnte großartige Lebenshilfe-Arbeit zurückblicken.“

„Ich danke Dir für die gemeinsame Zeit“

Hans Jürgen Wagner förderte auch die Selbstbestimmungsrechte der Menschen mit Behinderung, die mittlerweile im Bundesteilhabegesetz verankert sind. Der Höhepunkt seiner Arbeit, abseits des Engagements für die Teilhabe und Weiterentwicklung von Wohnangeboten für Menschen mit Behinderung in NRW, war die Organisation der gesellschaftlichen Kampagne zur Fußball WM der Menschen mit geistiger Behinderung 2006, mit der erstmals eine breite öffentliche Aufmerksamkeit in der deutschen Gesellschaft erreicht werden konnte. Auch die Gründung der Lebenshilfe Service NRW gGmbH war ein wichtiger Meilenstein zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt.

Von Ruhestand hielt der umtriebige Visionär nichts. Bis zuletzt war der 71-Jährige leidenschaftlich für die Lebenshilfe tätig – als Berater der Lebenshilfe Bocholt und Geschäftsführer der Lebenshilfe Inklusive Dienste und stellv. Aufsichtsratsvorsitzender der Lebenshilfe Wohnen gGmbH.

„Ich habe meinen Beruf immer gerne und mit viel Leidenschaft gemacht“, sagte Hans Jürgen Wagner im Juni 2014 bei seiner Verabschiedung von „seiner“ Lebenshilfe NRW. Und den Worten von Wolfgang Schäfer, ehemaliger Landesvorsitzender der Lebenshilfe NRW, ist nichts hinzuzufügen: „Ich danke Dir für die gemeinsame Zeit und werde Dich vermissen.“

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