Ausgabe 4/2018, Seite 2.
Von Verena Weiße
Am 22. Juni wurde sie feierlich eröffnet. Die erste Ergänzende Unabhängige Teilhabeberatung (EuTB) im Hochsauerlandkreis – in Arnsberg, Brilon und Meschede mit den vier Verbundpartnern Lebenshilfe Wohnverbund NRW gGmbH, Caritas Arnsberg-Sundern, Caritas Meschede und Caritas Brilon.
Die EuTB unterstützt in Fragen zur Teilhabe. Jakob Ostermann arbeitet dort als Teilhabeberater und blickt auf die ersten Monate seiner Arbeit zurück: „Wir sind breit und sehr allgemein aufgestellt, um eine Anlaufstelle für viele Ratsuchende zu sein.“ Momentan gebe es viel Arbeit im Austausch mit anderen Trägern, um die Angebote zu bündeln und Ratsuchenden zur Verfügung zu stellen. Bisher gab es etwa zehn Netzwerktreffen mit etwa 300 Verbundpartnern bestehend aus Einrichtungen, Trägern, Institutionen.
Ziel sei es, Menschen mit Behinderung mehr Eigenverantwortung und Selbstbestimmung für eine individuelle Lebensplanung und Gestaltung zu ermöglichen. „Wir schauen uns individuell den Fall an und überlegen, wie wir helfen können“, so Jakob Ostermann weiter. Das Erstgespräch finde meistens telefonisch statt.
Thematisch werde ein großes Spektrum abgedeckt. Die Teilhabeberater vor Ort kennen sich besonders gut in den Bereichen Wohnen, Arbeit, Bildung, Assistenz im Alltag, gesund bleiben oder wieder gesünder werden, Beweglichkeit, Hilfsmittel, Menschenrechte und Menschenwürde, Freizeitangebote, Sexualität und Partnerschaft sowie Elternschaft aus. Jakob Ostermann: „Wir schließen keinen aus, jeder kann anrufen. Wir bieten gebündelte Kompetenz für Ratsuchende.“
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Ausbau der Beratungsmethode des Peer Counseling. Hier beraten Menschen mit Behinderung andere Menschen mit Behinderung, wenn diese es wünschen. Sie beraten aus eigenen Erfahrungen heraus und sind dabei Experten in eigener Sache.
Jakob Ostermann: „Ich bin froh, dass ich meinen Teil zur Umsetzung des BTHG leisten kann und finde das individuelle Vorgehen sehr wichtig. Mein Wunsch ist es, die Inklusion weiter in die Gesellschaft zu tragen und wünsche mir eine Gesellschaft, in der die Teilhabe wirklich gelebt wird und man nicht mehr darüber spricht. Wir alle sind in der Pflicht und Verantwortung, Barrieren abzubauen und damit einen großen Schritt zur inklusiven Gesellschaft mitzugestalten.“