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„Man kann nicht alles alleine schaffen“

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Zu Gast bei Familie Tlenkopachev in Viersen (v.r.n.l.): Anzor, Ibrahim, Ismail und Alina Tlenkopachev.
Zu Gast bei Familie Tlenkopachev in Viersen (v.r.n.l.): Anzor, Ibrahim, Ismail und Alina Tlenkopachev.
© Lebenshilfe Kreis Viersen e.V.

Vor acht Jahren sind Vater Anzor (38) und Mutter Alina (31) mit ihrem ersten Kind Ibrahim (9) aus dem Süden Russlands nach Deutschland gekommen. Die Familie ist vor staatlicher Unterdrückung geflohen. Vor sechs Jahren wurde ihr zweiter Sohn Ismail geboren. Beide Kinder haben eine Behinderung. Ibrahim erlitt bei der Geburt eine Sauerstoffunterversorgung und Ismail ist Autist. Im Gespräch mit dem Lebenshilfe journal blickt die Familie auf ihre Anfangszeit in Deutschland und den Kontakt mit der Lebenshilfe zurück.

Lebenshilfe journal: Wie sind Sie auf die Lebenshilfe Kreis Viersen e.V. aufmerksam geworden?
Anzor Tlenkopachev: Vor mehr als zwei Jahren habe ich einen Deutschkurs in Viersen besucht. Dort stellte sich ein Mann von der Diakonie vor und bot seine Hilfe an. Das Angebot habe ich angenommen, da wir unter anderem sehr viele Windeln für beide Kinder benötigten. Wir bekamen von ihm den Rat, uns bei der Lebenshilfe Kreis Viersen zu melden. Eine Woche später hatten wir ein Gespräch mit Sascha Klingen.

Lebenshilfe journal: Welche Dienstleistungen haben Sie in Anspruch genommen?
Anzor Tlenkopachev: Sascha Klingen hat uns bei vielen Dingen geholfen. Mit ihm zusammen haben wir Schwerbehindertenausweise und Pflegegeld beantragt. Außerdem half er uns dabei, Briefe von Behörden zu verstehen und sie zu beantworten. Von vielen Hilfsangeboten haben wir erst durch Sascha Klingen erfahren.

Lebenshilfe journal: Was finden Sie gut an der Lebenshilfe?
Anzor Tlenkopachev: Die Lebenshilfe war für uns da. Und Sascha Klingen war sehr aufmerksam und zuverlässig. Leider wurden während der Corona-Zeit die Freizeitangebote für Kinder reduziert. Wir freuen uns auf die Zukunft, wenn diese wieder normal stattfinden und unsere Kinder beispielswiese an einem Schwimmkurs teilnehmen können.

Lebenshilfe journal: Warum sind Sie Mitglied geworden?
Anzor Tlenkopachev: Wir haben großartige Unterstützung bekommen. Und es gibt viele Familien, die auch Hilfe brauchen. Wenn wir anderen Familien helfen können, dann würden wir gerne mit unserer Erfahrung andere Familien beraten.

Lebenshilfe journal: Welchen Rat würden Sie anderen Eltern geben?
Anzor Tlenkopachev: Keine Zeit zu verlieren und sich informieren, welche Hilfen ihren Kindern und der Familie zustehen. Man darf keine Angst haben, jemanden um Hilfe zu fragen. Man kann nicht alles alleine schaffen. Mit dem ersten Kind dachten wir, wir schaffen das. Aber nach der Geburt des zweiten Sohns ging es nicht mehr.

Lebenshilfe journal: Was haben Sie (nur) gemeinsam mit der Lebenshilfe schaffen können?
Anzor Tlenkopachev: Sascha Klingen hat es erst ermöglicht, dass bei Ismail durch einen Test im Elisabeth Krankenhaus in Mönchengladbach Autismus festgestellt wurde. Zuvor haben wir vergeblich versucht, einen Termin bei einem ansässigen Arzt zu bekommen. Ismail liebt es mit dem Zug zu fahren. Das ist mit dem Behindertenausweis kostenfrei möglich. Am liebsten würde Ismail das jeden Tag machen.

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