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Ausgabe 1/2020, Seite 4

In Kürze sehen Autofahrer blau

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Behindertenparkplätze sind in Frankreich vollflächig blau markiert. Hier vor einem Supermarkt im südfranzösischen Uzes.
Behindertenparkplätze sind in Frankreich vollflächig blau markiert. Hier vor einem Supermarkt im südfranzösischen Uzes.
© Ludger Peters

Ludger Peters von der Elterninitiative Kindertraum aus Nettetal setzte sich für deutliche Kennzeichnung der Behindertenparkplätze ein und hatte Erfolg.

Von Philipp Peters

Die Ausrede „Das habe ich nicht gesehen“, gilt für Autofahrer, die unberechtigt auf einem Behindertenparkplatz stehen, bald nicht mehr. Diese Parkplätze sollen künftig durch die Einfärbung von Abstellflächen in Blau deutlich erkennbar gemacht werden. Eine Elterninitiative aus Nettetal hatte mit einer Petition dazu im zuständigen Ausschuss des Deutschen Bundestages Erfolg. Einstimmig folgten die Politiker dem Antrag und fordern vom Bundesverkehrsministerium dazu eine Gesetzesvorlage.

Die Anregung brachte der Vorsitzende der Nettetaler Elterninitiative Kindertraum, Ludger Peters, aus dem Urlaub in Frankreich mit. „In Frankreich sind Behindertenparkplätze großflächig blau eingefärbt“, berichtet Peters, der sich mit der Elterninitiative seit 25 Jahren für Inklusion in Schule und Arbeit engagiert. „Ob auf privaten Flächen vor den großen Supermärkten oder auf öffentlichen Parkplätzen und in Tiefgaragen – überall sind Behindertenparkplätze nicht nur durch Schilder unmissverständlich gekennzeichnet, sondern auf der gesamten Abstellfläche blau angestrichen“, erinnert sich Peters.

Parkplätze für Menschen mit Behinderung vollständig einfärben

Über diese Erfahrung sprach er mit dem Bundestagsabgeordneten Udo Schiefner, der dem Verkehrsausschuss und dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages angehört. Er ermunterte Peters, eine Petition für die Beratungen im zuständigen Ausschuss einzureichen. „Vor drei Jahren haben wir die Petition im Bundestag eingebracht. Wir freuen uns, dass sie endlich angenommen wurde“, sagt Peters. Der Ausschuss fordert, dass Kommunen Parkplätze für Menschen mit Behinderung vollständig und gut sichtbar einfärben können. „Das einstimmige Votum freut mich. Meine Überzeugungsarbeit hat sich ausgezahlt“, sagt Schiefner. „Ich finde es ein wenig schade, dass es nur eine Kann-Bestimmung und die Einfärbung nicht verpflichtend wird. Nun liegt es an uns Bürgern, die Kommunen auf diese Möglichkeit hinzuweisen, wenn durch das Bundesverkehrsministerium die rechtlichen Rahmenbedingungen

festgelegt wurden“, sagt Peters. Er würde sich sehr freuen, wenn gerade Vereine und Organisationen, die sich für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung engagieren, sich lokal in ihren Kommunen für das Blau-Einfärben der Behindertenparkplätze einsetzen. Einen ersten Erfolg hatte er zu verzeichnen. Ein Supermarktbetreiber aus der Nachbargemeinde rief Peters noch am Tag der Veröffentlichung der Nachricht in einer lokalen Tageszeitung an. „Er fragte, ob er die Idee aufgreifen dürfe, er renoviere gerade einen seiner Supermärkte und würde sie gerne auf dem Parkplatz umsetzen“, erläutert Peters. Er habe sich über die Initiative des Unternehmers sehr gefreut.

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