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Ausgabe 3/2020, Seite 4

Großartiger Netzwerker mit Herz und Humor

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Einmal Lebenshilfe – immer Lebenshilfe: Geschäftsführer Rainer Lettkamp verabschiedet sich in den Ruhestand

Integrativ und erfolgreich: die Kita „Schatzkiste“ der Lebenshilfe Oberhausen, eine der vielen erfolgreichen Projekte unter der Leitung von Rainer Lettkamp (unten rechts).
Integrativ und erfolgreich: die Kita „Schatzkiste“ der Lebenshilfe Oberhausen, eine der vielen erfolgreichen Projekte unter der Leitung von Rainer Lettkamp (unten rechts).

© Lebenshilfe Oberhausen

Von Verena Weiße

Er ist ein Phänomen, das besser als jedes soziale Medium netzwerkt, und zwar im echten Leben. Netzwerken über die Grenzen einer bestimmten Position hinaus. Ob es die Chefs der örtlichen Sparkasse, der Stadtwerke oder der Bürgermeister persönlich ist. Rainer Lettkamp macht keine Unterschiede. „Auch ein guter Draht zum Chef der Pizzeria ist wichtig, denn gerade in CoronaZeiten war so die eine oder andere Pizza für Menschen mit Behinderung schnell geliefert.“

Rainer Lettkamp ist ein Mensch zum Anfassen. Der bekennende Karnevalsjeck hat eine lange und erfolgreiche Karriere bei der Lebenshilfe Oberhausen hinter sich. Ende August verabschiedet sich der 63-Jährige nach 40 Jahren Lebenshilfe, davon 35 Jahre als Geschäftsführer, in den Ruhestand. Nachfolgerin wird Verena Birnbacher, die selbst mehr als zehn Jahre als Geschäftsführerin bei der Lebenshilfe Unterer Niederrhein tätig war. Die Karriere von Rainer Lettkamp liest sich ein bisschen so wie die vom Tellerwäscher zum Millionär. Begonnen hatte nach dem Abitur alles mit einem halbjährigen Praktikum bei der Lebenshilfe Oberhausen. Es folgten ein befristeter, zweijähriger Arbeitsvertrag bei der Lebenshilfe, Studium der Sozialpädagogik mit Abschluss als staatlich anerkannter Diplom-Sozialpädagoge, ein Anerkennungsjahr bei der Lebenshilfe und im Anschluss die Stelle als stellvertretender Geschäftsführer. Vier Monate später löste Rainer Lettkamp seinen Schwiegervater als Geschäftsführer ab, der einen Schlaganfall erlitten hatte. „Es war eine schwierige Zeit für mich. Plötzlich war ich in einer anderen Rolle. Ich wollte nie die graue Eminenz am Schreibtisch sein, sondern aktiv mittendrin. Es hat mir geholfen, dass ich die Praxis kannte.“

Der Vater zweier Töchter hat viel bewegt in seiner Zeit als Geschäftsführer. Mittlerweile zählt die Lebenshilfe Oberhausen 520 Angestellte, 21 Einrichtungen und etwa 400 Mitglieder.

„Mehr gemeinsame Zeit mit meiner Frau“

Zu Beginn seiner Amtszeit waren es 80 Angestellte und drei Einrichtungen. Dabei stand für Rainer Lettkamp die Selbstständigkeit von Menschen mit Behinderung, Öffentlichkeits- und Freiwilligenarbeit im Mittelpunkt. „Es war mir wichtig, die Freiwilligen ins Boot zu holen.“ Auch die Akzeptanz von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft spielte eine entscheidende Rolle: „Nicht nur im Stadtteil Königshardt sind wir in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Es ist eine tolle Gemeinschaft entstanden und Menschen mit Behinderung werden selbstverständlich akzeptiert“, blickt Rainer Lettkamp voller Stolz zurück. Und wünscht sich für die Zukunft „seiner“ Lebenshilfe, „dass Menschlichkeit und Toleranz erhalten bleiben“. Und was nun, Herr Lettkamp? „Ich möchte mehr gemeinsame Zeit mit meiner Frau verbringen. Doris hat immer gewusst, wenn ich diesen Job mache, mache ich ihn mit vollem Herzen. Sie hat mich immer unterstützt und mir den Rücken freigehalten. Jeder Mensch braucht eine seelische Tankstelle, einen totalen Rückhalt.“

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