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Gemeinsam gut zusammenleben: Studierende und Menschen mit Behinderung im neuen Wohnprojekt.
Gemeinsam gut zusammenleben: Studierende und Menschen mit Behinderung im neuen Wohnprojekt.
© inklusiv wohnen Köln e.V.

Von Verena Weiße

„Wie wollt ihr wohnen? Was braucht ihr wirklich? Wie könnte eine Wohngemeinschaft aussehen?“ Vier Elternpaare von Kindern mit Behinderung hatten 2013 eine Idee: Inklusives Wohnen – professionell organisiert, kreativ und vor allem innovativ. „Wir wollten wissen, was der Markt Neues bietet. Welche Möglichkeiten es für Menschen mit Behinderung und vor allem für unsere Kinder heute gibt“, sagt Christiane Strohecker, Mitinitiatorin und Geschäftsführerin des inklusiv wohnen Köln e.V.

Heraus kam ein Wohnprojekt für Menschen mit Behinderung, Studierende und andere, das neu und einzigartig in NRW ist. Gemeinsam mit dem Investor GAG Immobilien AG wurde das Wohnprojekt realisiert, bereits im Oktober 2017 war das Haus im Kölner Süden bezugsfertig. „Die Umsetzung war sehr arbeitsintensiv. Wir haben mit der Entwurfsplanung einen eigenen Architekten beauftragt, eine Wohnschule durchgeführt und uns bei der Finanzierung am neuen BTHG orientiert“, so die Diplom-Betriebswirtin Strohecker. Von der Lebenshilfe Köln habe man sich beraten lassen und sich zu bestimmten Themen ausgetauscht. „Die Kölner Familien nutzten viele Jahre den Familienentlastenden Dienst der Lebenshilfe Köln und bekamen dadurch die Idee, Studierende in ein Wohnkonzept einzubinden. Wir orientieren uns am Beispiel von Gemeinsam leben lernen e.V. aus München, die seit 27 Jahren inklusive WGs betreiben. “, so Christiane Strohecker.

Keine Erwartung an Gemeinschaft

Heute leben 32 Personen im Alter zwischen eins und 80 Jahren im inklusiven Wohnprojekt in Köln-Sürth. Es gibt zwei Wohngemeinschaften, in denen jeweils neun Menschen auf 400 Quadratmetern Wohnfläche gemeinschaftlich zusammenleben: fünf mit einem Unterstützungsbedarf, davon eine Person mit komplexer Mehrfachbehinderung, und vier Studierende. Jeder hat sein Zimmer und eigenes Bad, es gibt einen Gemeinschaftsraum, in dem die WG Zeit miteinander verbringen kann. Die Studierenden leben in der WG nach dem Prinzip „Wohnen für Hilfe“, Kost und Logie frei, dafür begleiten sie die Menschen mit Unterstützungsbedarf stundenweise an einem Tag in der Woche sowie ein Wochenende pro Monat: Einkaufen gehen, Essen kochen, ins Kino gehen, zusammenspielen. Darüber hinaus stehen zwei Appartements für je eine Person mit Unterstützungsbedarf zur Verfügung.

„Auch die anderen Personen, die mit im Haus wohnen, haben wir selbst ausgesucht. Es gibt einen Gemeinschaftsraum im Erdgeschoss, den alle aus dem Haus nutzen können. Dabei stellen wir keine Erwartung an Gemeinschaft. Es ist ein Angebot und keine Verpflichtung“, sagt die 56-Jährige. Für die nähere Zukunft wünscht sich Christiane Strohecker, selbst Mutter einer Tochter mit schwerer Mehrfachbehinderung, „dass sich die Inklusion noch mehr entfaltet innerhalb des Hauses und der Nachbarschaft“.

Zurzeit gibt es einen freien WG-Platz für eine Person mit einer leichten Behinderung. Auch Studierende werden immer wieder gesucht. Infos und Kontakt: inklusiv wohnen Köln e.V.
Bei Interesse an der Umsetzung eines inklusiven Wohnprojektes im Großraum Köln steht der inklusiv wohnen Köln e.V. beratend zur Seite. Alle anderen wenden sich an WOHN:SINN - Bündnis für inklusives Wohnen e.V.

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