Ausgabe 4/2018, Seite 4.
Von Jeanne Nicklas-Faust aus der Lebenshilfe Zeitung
Gestartet ist sie im Dezember 2017, die Beratung in der bundesweiten Beschwerdestelle für die Lebenshilfe. Seitdem sind mehr als 100 Anrufe, Mails, Briefe und WhatsApp-Nachrichten eingegangen. Dabei kamen die meisten Beschwerdeführer aus der Lebenshilfe, es waren nur wenige aus anderen Verbänden dabei. Die Webseite von BUBL schauen sich viele Menschen an, zu Beginn fast 4.000 im Monat, jetzt etwa 1.000 im Monat.
Dabei haben sich Menschen mit Behinderung und Angehörige etwa gleichermaßen an BUBL gewandt, Mitarbeiter waren etwas weniger vertreten. Die Anrufer kamen aus fast allen Bundesländern, die Anliegen betrafen verschiedene Lebensbereiche. Nach einem Anruf oder einer anderen Kontaktaufnahme spricht Sozialarbeiterin Astrid Thulke mit den Beschwerdeführern.
In einigen Fällen ging es zum Beispiel darum, die Beschwerdeführer zu beraten und ihnen Wege zu zeigen, wie sie mit ihrer Beschwerde vor Ort weiterkommen können. Manche wollten sich ganz allgemein beraten lassen, ohne dass ihr Anliegen weiter bearbeitet wird. Manche Anrufer wollen nur wissen, wie BUBL funktioniert.
Etwa ein Drittel der Beschwerden wurde auf Wunsch der Beschwerdeführer weiter bearbeitet: Dafür spricht Astrid Thulke mit Einwilligung der Beschwerdeführer die Landegeschäftsführungen an. Dann kontaktieren in der Regel die Landesverbände die örtlichen Lebenshilfen, ihre Dienste und Einrichtungen, um die Anliegen oder Vorfälle zu klären.
Dafür gibt es vor allem Telefonate und gemeinsame Gespräche mit den Beteiligten und den Landesgeschäftsführungen. Teilweise wurden weitere Vertrauenspersonen hinzugezogen. Manchmal ist damit das Anliegen geklärt, manchmal ist es wichtig, weitere Schritte zu gehen.
Der Beirat zu der Beschwerdestelle befasste sich im Oktober 2018 erneut mit den eingegangenen Beschwerden, um die Bearbeitung zu verbessern. Und um zu klären, ob andere und weitere Maßnahmen erforderlich sind. Dabei bleiben die Beschwerden anonym, das heißt weder die Namen noch die Orte werden genannt.
Im Lebenshilfe-Landesverband Nordrhein-Westfalen ist zur Gewaltprävention eine neue Weiterbildung entwickelt worden, die in diesem Sommer zum ersten Mal umgesetzt wurde. Mit den Fachverbänden für Menschen mit Behinderung wird beraten, ob eine gemeinsame Fachstelle die Gewaltprävention weiter unterstützen könnte.