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Lebenshilfe NRW nahm an Kongress im Bundestag teil

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24. Mär 2015

Vanessa Koselowski und Herbert Frings reisten als Vertreter der Lebenshilfe NRW zum Kongress "Inklusion Menschen mit Behinderung in Arbeit und Gesellschaft verwirklichen" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Hannelore Kraft und Vanessa Koselowsi am Flughafen Berlin-Tegel
Hannelore Kraft und Vanessa Koselowsi am Flughafen Berlin-Tegel

Gemeinsam reisten der Geschäftsführer der Lebenshilfe NRW e.V., Herbert Frings und Vanessa Koselowski, Vorsitzende des Lebenshilfe Rates NRW zum Kongress "Inklusion von Menschen mit Behinderung in Arbeit und Gesellschaft verwirklichen" der CDU/CSU-Bundestagsfraktion nach Berlin ins Paul-Löbe-Haus neben dem Reichstag. Der Kongress fand nicht im Fraktionssaal der Partei statt, weil die vielen Rollstuhlfahrer bei einem Stromausfall nicht hätten evakuiert werden können, erklärte Unions-Fraktionschef Volker Kauder bei seinem Grußwort. "Behinderte sollen voll am Leben teilhaben können, dafür muss aber noch einiges getan werden", sagte Kauder.

Karl Schiewerling, arbeitsmarkt- und sozialpolitischer Sprecher der Union, erklärte die von einigen Sozialverbänden kritisierte Abkopplung des Bundesteilhabegesetzes von der "kommunalen Frage" ermöglich erst die Arbeit an entscheidenden Fragen des Bundesteilhabegesetztes. So soll beispielsweise der Behindertenbegriff überarbeitet werden, der sich momentan nur auf die Defizite von Menschen mit Behinderung beschränkt. "Jeder kann etwas", hielt Schiewerling dagegen. Die Eingliederungshilfe soll künftig über ein bundeseinheitliches Bedarfsfeststellungssystem geregelt werden. Doch für alles, was mit dem Bundesteilhabegesetz zu tun habe, gelte: "Gründlichkeit vor Schnelligkeit", so Schiewerling.

Dass Barrierefreiheit in Innenstädten nicht nur den Menschen mit Behinderung zu Gute kommt, stellte der Behindertenbeauftragte der Unionsfraktionen, Uwe Schummer, in seinem Impuls zur Teilhabe in Arbeitswelt und Gesellschaft heraus. "Da, wo Rampen für Rollstuhlfahrer sind, bewegen sich auch junge Menschen mit Skatebords und Fahrrädern, Familien mit Kinderwagen und ältere Menschen mit Gehhilfen", so Schummer, für ihn sind "barrierefreie Innenstädte, menschengerechte Innenstädte".

Anschließend diskutierten Karl-Josef Laumann (Beauftragter der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege), Benedikt Lika (Mitglied des Stadtrats in Augsburg, künstlerischer Leiter und Dirigent des Augsburger Konzertfestival "Roll and Walk") und Dorothea Freifrau Schenck zu Schweinsberg (Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes) darüber, wie inklusive Angebote im Gesundheitswesen, in der Pflege, beim Wohnen und in der Freizeit gestärkt werden können. In dieser Runde brachten sich Frings und Koselowski mit Fragen ein. Für Koselowski muss vor allem der Übergang zum ersten Arbeitsmarkt für jeden Menschen mit Behinderung besser geregelt werden. „Ich würde gerne aus der Werkstatt raus, und habe es schon zweimal versucht. Aber schnell entsteht auf dem ersten Arbeitsmarkt ein Druck, der einen Menschen mit Behinderung belasten und entmutigen kann.“ Hier wünscht sie sich Unterstützung der Politik, damit Menschen mit Behinderung weniger schnell und entmutigt in die Werkstätten zurückkehren müssen. Ein Kongressteilnehmer schlug den Bundestagsabgeordneten vor, über einen neuen Beruf Assistenz für Menschen mit Behinderung nachzudenken. Diesen Vorschlag unterstützt die Lebenshilfe NRW, weil eine solche Assistenz für Menschen mit Behinderung in Situationen, wie sie Koselowski erlebt hat, dem Menschen mit Behinderung unterstützend zur Seite stehen kann. Für Frings muss eine solche Assistenz allerdings „kostendeckend vergütet werden, sodass auskömmliche sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze und langfristige Perspektiven für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen geschaffen und gehalten werden können“.
Nach einer kurzen Kaffeepause diskutierten Alfons Adam (Sprecher der Schwerbehindertenvertretung in der Deutschen Automobilindustrie), Monika Labruier (Geschäftsführerin der Füngeling Router gGmbH) sowie Ludger Peters und Jan Barendsma von der Gemeinnützigen Elterninitiative Kindertraum e.V. über "Arbeit und Beschäftigung – Aus der Praxis in die Praxis". Zuvor hatte Kanzleramtsminister Peter Altmaier den Anwesenden versicherte, die Forderungen der Kongressteilnehmer im Rahmen seiner Möglichkeiten im Kabinett und Kanzleramt einzubringen.

Für Frings war es abschließend positiv, dass Spitzenpolitiker der Union erkannt haben, dass bei Themen des Bundesteilhabegesetzes wie der "Veränderungen bei den Einkommens-/Vermögensgrenzen für Menschen mit Behinderung, einen einfacheren Übergang in den ersten Arbeitsmarkt mit Rückkehrrecht für Menschen mit Behinderung oder gleiche Rahmenbedingungen für alternative Werkstattanbieter“, anerkannt wurden.

Zum Abschluss des Tages, trafen Koselowski; für sie waren Hin- und Rückflug die ersten Flüge überhaupt; und Frings am Flughafen in Berlin-Tegel auf NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Frings nutzt die Gelegenheit, sie nochmals an den dritten Opferfonds für behinderte misshandelte Heimkinder zu erinnern.

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