21. Mai 2015
In einem gemeinsamen Antrag haben sich alle fünf Fraktionen des Nordrhein-Westfälischen Landtages für die Einrichtung eines Hilfsfonds für die Opfer Misshandlung in Einrichtungen der Behindertenhilfe ausgesprochen.
In einem gemeinsamen Antrag vom 19. Mai 2015 sprechen sich alle Fraktionen des Düsseldorfer Landtages für die Einrichtung eines Hilfsfonds‘ für Misshandlungsopfer in Einrichtungen der Behindertenhilfe und der Psychiatrien zwischen 1949 bis 1990 aus. „Wir begrüßen, dass mit NRW Bewegung in das Thema kommt und hoffen, dass der Fonds noch in diesem Jahr startet“, sagte Uwe Schummer, Landesvorsitzender Lebenshilfe Nordrhein-Westfalen e.V.
Die Lebenshilfe NRW ist erfreut darüber, dass die Fraktionen des NRW-Landtages gemeinsamen einen Antrag formuliert haben. In NRW leben die meisten Opfer. Nach Angaben der Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen, Barbara Steffens, wurden im besagten Zeitraum etwa 28.000 Kinder und Jugendliche in Einrichtungen der Behindertenhilfe und circa 8.900 in Psychiatrien und psychiatrischen Krankenhäusern untergebracht. „Neben Bayern hat auch das bevölkerungsstärkste Land die Blockade beendet. Wir erwarten, dass sich nun auch die anderen Bundesländer an der Finanzierung beteiligen“, so Schummer weiter.
Bund, Kirchen und das Land Bayern hatten sich bereits Ende letzten Jahres für die Einrichtung eines Entschädigungsfonds‘ ausgesprochen und eine Finanzierungszusage gegeben. Die übrigen Länder hatten sich dieser bislang verweigert.