Im Rahmen ihrer Ausbildung verbrachten elf Studierende der Heilerziehungspflege (HEP) vom Lebenshilfe NRW Berufskolleg in Hürth-Gleuel im September ein zweiwöchiges Praktikum im europäischen Ausland. Das Praktikum ist Teil des Schwerpunkts „HEP – grenzenlos interkulturell“, den die Studierenden im Differenzierungsbereich wählen können, und wird durch das Förderprogramm der Europäischen Union, ERASMUS+, finanziert.
Am Donnerstag, dem 10. Oktober 2024, präsentierten die Studierenden ihre Erfahrungen im Lebenshilfe NRW Berufskolleg und erhielten zur Anerkennung ihrer Leistungen den Europass Mobilität. „Ich bekomme Gänsehaut, wo bekommt man schon die Chance mit Erasmus+ Erfahrungen im Ausland in einer Ausbildung zu sammeln“, sagt Nesibe Tokbay, die in Schweden war, kurz vor der Übergabe der Zertifikate. „Das ich diese Erfahrung gemacht habe, kann für meinen weitern beruflichen Werdegang von Vorteil sein“, glaubt Anouk Christin Ionita, die auf Malte zum Praktikum war.
Die Praktika fanden in Partnereinrichtungen des Berufskollegs in Spanien, Schweden, Slowenien und Malta statt. Die Teilnehmenden bereiteten sich sehr ausführlich auf ihren Auslandsaufenthalt vor. Themen wie Interkulturalität in der Heilerziehungspflege, Migration und Behinderung, kultursensible Pflege, sowie die konkrete Vorbereitung auf das Gastland mit Spracherwerb in der Gastsprache, Englischtraining und die Auseinandersetzung mit Kultur, Politik, Geschichte und der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung im Zielland waren Teil ihrer Vorbereitungen. „Das Angebot hat sehr geholfen, weil manchmal Fragen aufkamen, die man vorher gar nicht hatte. Es ist sehr wichtig, dass die Schule das angeboten hat“, sagt Fabio Klöcker, der in Spanien ein Praktikum absolvierte.
Die Auseinandersetzung mit europäischen Themen und Berufserfahrungen im Partnerland eröffnet den Studierenden persönliche und berufliche Chancen. Das zentrale Thema des ERASMUS+ Projekts ist neben der Erweiterung der beruflichen Kompetenzen die Auseinandersetzung mit der Implementierung der UN-Behindertenrechtskonvention in den Partnerländern im Vergleich zum Stand der Entwicklung in Deutschland. Durch den Vergleich sollen eigene Einstellungen und Haltungen reflektiert werden. Die Ergebnisse präsentieren die Studierenden fachlich fundiert in einem abwechslungsreich und anschaulich gestalteten World Café ihren Mitschüler:innen, Lehrer:innen und Mentor:innen. Alle Auslandspraktikant:innen sind sich einig: Der Blick über den Tellerrand ist eine persönliche wie auch eine berufliche Bereicherung. „Es ist wichtig sich nochmal andere Länder im Vergleich anzuschauen, auch andere Kulturen kennenzulernen, ob es dort gut oder schlecht läuft, um sich selbst zu reflektieren“, findet Klöcker. Deutschland macht sehr viel, wir hinken nicht nach. Ich habe Schweden nicht so empfunden, wie es beschrieben wird. Dass es das Land schlechthin wäre, das sehe ich leider nicht so“, sagt Tokbay, die betont selbst ein Kind mit Unterstützungsbedarf zu haben.
11 Studierende haben im September
ein Praktikum im Ausland gemacht.
Sie studieren Heil·erziehungs·pflege
am Berufskolleg von der Lebenshilfe NRW in Hürth.
Die Praktika waren in:
Sie sagt:
Es ist toll mit Erasmus+ ins Ausland gehen zu können.
Dort konnte ich viel Neues lernen.
Anouk Christin Ionita war in Malta.
Sie sagt:
Das Praktikum hilft mir in meiner beruflichen Zukunft.
Die Studierenden bereiteten sich gut auf das Praktikum vor.
Sie haben viel über andere Kulturen gelernt.
Und sie haben über die Pflege von
Menschen mit Behinderung
in anderen Ländern gesprochen.
Sie haben auch die Sprache vom Land gelernt.
Sie haben über die Geschichte vom Land geredet.
Und über die Politik in dem Land.
Fabio Klöcker war in Spanien.
Er sagt:
Die Vorbereitung auf das Land war sehr wichtig.
Das Praktikum bietet viele Chancen.
Die Studierenden haben viel gelernt.
Wie setzen andere Länder
die UN-Behinderten-rechts-konvention um?
Wie weit ist man dort im Vergleich zu Deutschland?
Alle Studierenden sind sich einig:
Es ist gut ins Ausland zu gehen.
Man lernt viel.
Und man kann es für seinen Beruf gut nutzen.
Nesibe Tokbay sagt:
Andere Länder anschauen
und vergleichen ist wichtig.
Andere Kulturen kennenlernen.
Und sehen: Was läuft gut
und was läuft schlecht.
Ihre Meinung nach dem Praktikum:
Deutschland macht vieles gut.
Viele Menschen sagen:
Schweden macht für Menschen
mit Behinderung besonders viel gut.
Sie hat ein Kind mit Unter·stützungs·bedarf.
Und sie findet Schweden nicht viel besser.